Wie viele materiellen Dinge braucht ein Leben?

Manchmal frage ich mich, wie viele Dinge ich eigentlich besitze. Nicht geschätzt, sondern wirklich gezählt. 723? 3.276? Oder 12.981? Ich weiß es nicht. Und ich weiß auch nicht wo alles ist. Manche Dinge haben keinen festen Platz. Manche sind irgendwo. Irgendwo ist kein guter Ort.

Ich finde den Gedanken fast beruhigend, jedes einzelne Ding zu kennen. Zu wissen, das habe ich, und das gehört dahin. Es klingt nach ungesunder Kontrolle, nach Übersicht, aber vielleicht auch nach Freiheit. Denn wer weiß was er wo hat, muss nicht suchen.

Ich habe zum Beispiel alle Kopfbedeckungen ausgemustert, die ich eh nie getragen habe. Jetzt gibt es eine Haube für den Winter, und einen besonderen Hut. Teuer war der, aber lieber ein besonderes Stück als zu viele. Ich finde das Wenige wird durch das Reduzieren schöner.

Zum Glück bin ich zB kein Uhrenmensch. Früher hatte ich ein paar Modelle, mittlerweile tut’s die Apple Watch, und für besondere Anlässe gibt es genau eine andere. Und das reicht.

Ich glaube nicht, dass Minimalismus heißt, nur noch 100 Dinge zu besitzen. Aber vielleicht heißt es: sich mit jedem einzelnen Teil bewusst auseinanderzusetzen. Denn dann ist Besitz nicht mehr das, was man anhäuft, sondern das, was man auswählt.